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Neue Medien - Sachbücher

Petrus Canisius (1521–1597) ist nichts weniger als eine Schlüsselfigur des dramatischen 16. Jahrhunderts. In ihm verkörperte sich das Ringen der katholischen Kirche, sich angesichts der Reformation neu zu erfinden. Beweglichkeit und überschäumender Tatendrang kennzeichnete den ersten „deutschen“ Jesuiten, er gründete Kollegien und Schulen, Köln, Mainz, Ingolstadt und Augsburg, das Konzil von Trient, Wien und Prag, Innsbruck und Freiburg (CH) sind nur einige seiner Stationen.
Dieses biographische Porträt beleuchtet die kampfeslustige intellektuelle Beschäftigung des Petrus Canisius mit den Kirchenvätern und seine Rolle als Autor des erfolgreichsten Religionsbuches aller Zeiten, thematisiert aber auch seine gravierenden Fehlleistungen, etwa im Bereich der Hexenverfolgungen. Dem Historiker und Theologen Mathias Moosbrugger gelingt es, die Persönlichkeit des Canisius zu erschließen und nicht einfach nur sein Leben nachzuerzählen.

Gicht ist heilbar! Mit dieser guten Nachricht macht die Ärztin und Medizinjournalistin Dr. Heike Bueß-Kovács Betroffenen Mut. Auch wenn eine gewisse genetische Veranlagung zu Störungen des Harnsäurestoffwechsels vorliegt, kann man selbst viel tun, um Krankheit in Schach zu halten. Denn bei der Gicht kommt es viel mehr auf die Ernährung und die Lebensführung an als auf genetische Faktoren an: zu hoher Fleisch- und Fettkonsum, zu viel Alkohol, zu wenig frische, naturbelassene Lebensmittel und zu wenig Bewegung zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren.

Nüsse sollen vor Darmkrebs schützen, Fertigprodukte machen uns angeblich chronisch müde und mit Wasserstoff angereichertes Quellwasser bekämpft gleichzeitig Falten und Entzündungen. Ernährungstipps wie diese finden wir zuhauf in Zeitschriften und im Internet. Doch welche basieren auf wissenschaftlichen Studien und welche sind frei erfunden? In diesem Buch erfahren Sie, was unseren Darm reizen kann, warum wir auf regionales Superfood wie Karotten und Leinsamen setzen sollten und warum Erdbeeren und Brokkoli wahre Magenfreunde sind. Auch die Tricks der Lebensmittelindustrie werden entlarvt. Und Sie erfahren, wie Sie Lebensmittelmüll vermeiden und klimaschonend einkaufen können.

Wenn Karl Ploberger an die Anfänge seiner gärtnerischen Leidenschaft denkt, dann stand am Beginn ein kleiner Stadtgarten. Als Student gärtnerte er auf der Fensterbank, ehe er seinen ersten richtigen Dschungel auf nur eineinhalb Quadratmetern Balkon verwirklichte. Er weiß also, wovon er spricht! Und auch wenn er heute seinen großen Garten genießt, ist er dem Gärtnern auf kleinstem Raum treu geblieben: kein Jahr, in dem der Biogärtner der Nation nicht dutzende Töpfe bepflanzt, Kräuter im Kasten zieht und seinen Traum vom Süden mit Orangen, Zitronen, Oliven und Palmen zuhause lebt. Auf Balkon und Terrasse setzt sich Karl Ploberger für mehr Gemüse, Kräuter und Obst ein. 

In den Jahren 2020 und 2021, der Zeit der Covid-19-Pandemie, ereignete sich ein bemerkenswertes Schauspiel. Während der weitaus größte Teil der Menschen Empathie mit den Schwachen und besonders Gefährdeten zeigte, entpflichtete sich eine Minderheit davon und rebellierte gegen die staatlichen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit aller Bürger. Für Richard David Precht ein Anlass, darüber nachzudenken, was eigentlich die Pflicht des Fürsorge- und Vorsorgestaates gegenüber seinen Bürgern ist und was die Pflicht seiner Bürger. Was schulden wir dem Staat und was sind die Rechte der Anderen auf uns? Die Frage führt ein Dilemma vor Augen: Auf der einen Seite sind wir darauf konditioniert, egoistische Konsumenten zu sein. Und auf der anderen Seite braucht der Staat zu seinem Funktionieren genau das Gegenteil, nämlich solidarische Staatsbürger. Könnte es da nicht hilfreich sein, das Pflichtgefühl der Bürger in der liberalen Demokratie durch zwei Pflichtjahre zu stärken? Eines nach dem Schulabschluss und eines beim Eintritt in die Rente, um allen Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich selbst in der Pflicht gegenüber dem Staat und auch gegenüber anderen zu erfahren?

Heribert Prantl analysiert in seinem neuen Buch, wie unter Corona eine gefährliche Stimmung entsteht, die die Grundrechte als Ballast empfindet. Grundrechte aber heißen Grundrechte, weil sie immer gelten, auch im Katastrophenfall, gerade dann. Prantls Chronik der Krise zeigt, wie das Gebot der Verhältnismäßigkeit einer neuen Lust am Autoritären weicht. Der Ausnahmezustand geht in die Verlängerung und die Verlängerung in die Verlängerung. Gewiss: Nicht jede Freiheitseinschränkung ist auch eine Verletzung der Grundrechte. Aber die Politik muss abwägen, Maß halten und die Verhältnismäßigkeit der Mittel wahren. Prantls Buch zeigt, wie mit Angst Politik gemacht wird. Es zeigt aber auch, wie man mit der Besinnung auf Grundrechte und Grundwerte eine gute Zukunft bauen kann. Prantl beleuchtet den Umgang der Medien mit der Pandemie und lenkt den Blick auf Themen, die Corona aufgefressen hat: das Flüchtlingselend, den Klimawandel, den Rassismus. Es geht ihm um den guten Weg aus der Krise und um die Rückkehr zu guter demokratischer und rechtsstaatlicher Normalität. Sein Buch ist ein Buch zur Lage der Nation, das vor neuem Nationalismus und vor dem Gift des Populismus warnt. Und es ist ein Buch, das zeigt, was die Zivilgesellschaft zivil und frei macht.

Mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung 1776 und der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte 1789 in Frankreich wurden die Grundsteine für unsere moderne Gesellschaft gelegt, für unsere Freiheit und unsere unveräußerlichen Rechte. Das Erstaunliche an diesen Deklarationen ist, dass sie nicht die Wirklichkeit widerspiegelten. Die großen Manifeste der Menschheit verlangten eine Ordnung der Gesellschaft, die es noch nicht gab. Es waren Utopien.

Wer hat Angst vor der "Evalution"? So klug und engagiert heute über Diskriminierung debattiert wird, fällt auf, dass eine der wichtigsten Fragen ausgeklammert wird: Wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass Frauen um Gleichberechtigung kämpfen müssen? Zweitausend Jahre lang lieferte die Bibel die Antwort: Weil Eva eher der Schlange als Gott vertraute, müssen all ihre Nachfahrinnen den Männern untertan sein. Auch die Biologie schob lange den Frauen die Schuld zu: Sie seien nun mal das schwache Geschlecht. Kein Wunder, dass sich ein Eva-Tabu etablierte und seither die Evolution gemieden wird. Es könnte ja sein, dass etwas an der herrschenden Ungerechtigkeit «natürlich» wäre. Von wegen! Die Wahrheit über Eva, über die biblische wie die biologische, zeigt: Ohne die Frauen ist der Erfolg unserer Spezies nicht zu verstehen. Und ihre Unterdrückung war alles andere als Normalität. Die solidarische, wenn auch immer delikate Beziehung der Geschlechter ist unser evolutionäres Erfolgsgeheimnis.

Was sind das nur für Zeiten? Innerhalb weniger Jahre ist aus uns eine hysterisch-hyperventilierende Gesellschaft geworden, in der sich Wutbürger und Weltverbesserer, vermeintlich Ewiggestrige und Meinungsmissionare feindselig gegenüberstehen. Und die gegenwärtige Krise hat keineswegs zur Verbesserung des Miteinanders geführt, sie hat die Blödheit einiger eher noch verschlimmert.
Die preisgekrönte Kabarettistin Monika Gruber und Bestsellerautor Andreas Hock gehen dem kollektiven Wahnsinn auf den Grund – und stellen fest, dass er seine Ursache vor allem in der Ignoranz und im Egoismus einiger Weniger hat.
Mit Selbstironie und schwarzem Humor begeben sie sich auf die Suche nach dem gesunden Menschenverstand und gehen dorthin, wo es wirklich wehtut – eine unterhaltsame Reise durch die Gegenwart, die beweist: Lachen hilft!

Fakten gegen Fakes! Die bekannte Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim untersucht mit analytischem Scharfsinn und unbestechlicher Logik brennende Streitfragen unserer Gesellschaft. Mit Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen kontert sie Halbwahrheiten, Fakes und Verschwörungsmythen – und zeigt, wo wir uns mangels Beweisen noch zurecht munter streiten dürfen.

Die Effizienz unseres Gehirns hängt eng mit unserer Ernährungsweise zusammen. Doch wie die Forschung heute beweist, werden schon vor unserer Geburt die Weichen für die Hirnentwicklung gestellt: mit der mütterlichen Ernährung. Die Neurowissenschafterin Dr. Manuela Macedonia zeigt, wie das Gehirn von wertvoller Nahrung bis ins hohe Alter profitiert, aber auch, welchen Schaden ungesunde Kost anrichtet.

Richard Lipp arbeitet in diesem Buch die Geschichte von Reutte zwischen den beiden Weltkriegen auf. Schicksalsjahre zwischen den Weltkriegen! Die Zeit begann mit einem Kriegsende und mündete in einen noch schrecklicheren Krieg. Diese zwanzig Jahre werden in der Geschichtsschreibung gerne ausgeblendet, und es wird ein Mantel des Schweigens über diese Zeit gebreitet. Der Autor Richard Lipp, der dieses Thema an der Universität Innsbruck in seine Dissertation eingebracht hat, stellt fest, dass es nicht genügt, zu wissen "dass" etwas geschehen ist. Er stellt die Frage, "warum" etwas geschah und gibt gleich darauf die Antwort, dass dieses "Warum" keineswegs eindeutig beantwortet werden kann. Zu verschieden sind die Blickwinkel, aus denen diese Zeit betrachtet werden kann und wird. Reutte war auch in diesen zwanzig Jahren keinesfalls eine "Insel der Seligen". Reutte wurde in den Sog der überregionalen Ereignisse hineingezogen, erlebte Licht und Schatten: Hungersnot, Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, Zweitracht und politischen Streit ... aber auch eine Hochblüte des Vereinswesens, Um- und Aufbrüche in der Wirtschaft und die Anfänge des heutigen vorbildlichen Sozialwesens.

Alles begann in Breitenwang. Die 46 nach Christus erbaute Via Claudia Augusta war nicht nur eine Heeres- und Handelsstraße, sondern auch eine Kulturstraße. Auf ihr gelangte das Christentum von Italien nach Augsburg. Es hinterließ entlang dieser Straße auch im Außerfern seine Spuren - so auch an einer römischen Straßenstation, die später Breitenwang genannt werden sollte. Erst mit dem Hl. Magnus gibt es erste schriftliche Zeugnisse von jenem Gebiet, das man heute Außerfern nennt. Ab dem Mittelalter lichten sich die Schleier der Geschichte und es wird das Bild einer Kirche sichtbar, die durch ein rundes Jahrtausend nicht nur die Menschen, sondern auch die Landschaft nachhaltig prägte. Mensch und Kirche waren - was man heute nicht mehr behaupten kann - lange eine Einheit, die gerade deshalb die schwersten Schicksalsschläge gemeinsam zu tragen vermochte. Als sich die Franziskaner mitten in Reutte niederließen brach eine neue Epoche im kirchlichen Leben an, die am 31. August 2014 nach 386 Jahren beendet wurde. Der 1. September 2014 brachte mit der Schaffung des Seelsorgeraumes den größten Einschnitt in der bisherigen Kirchengeschichte von Breitenwang und Reutte. Was wird alles dem Vergessen anheimfallen? Möglichst vieles vor diesem Vergessen zu bewahren, ist das Anliegen dieses Buches.

Horst Schreiber entwirft ein neues, überaus facettenreiches Bild der Endzeit nationalsozialistischer Herrschaft in Tirol. Der Autor beschreibt die Attraktivität und das Grauen des Krieges, Leid und Trauer an der Heimatfront sowie das Kriegsende in den Bezirken und die Befreiung Innsbrucks. Als der Mythos von Hitler verblasst war, regierte das Regime nur noch mit Terror gegen die eigene Bevölkerung. Das Buch untersucht den Blick der Einheimischen auf die US-amerikanischen und französischen Besatzer, auf Tirolerinnen mit intimen Beziehungen zu den ausländischen Befreiern, auf Flüchtlinge und Vertriebene, denen man vorwarf, was man selbst tat: Plündern. Horst Schreiber legt die Erfahrungen unzähliger Menschen offen. Sie zeigen, wie unterschiedlich Verfolgte und Befreite, Täter und Beteiligte, Soldaten und Kriegsgefangene, Frauen und Kinder das Ende des Nationalsozialismus und die Zeit nach dem Krieg erlebten.

„Und plötzlich war er wieder da, dieser Moment, diese Empfindung von „echtem“ Geschmack, der Duft von Frische, das Aroma eines Lebensmittels, das würdevoll, verantwortlich und mit Respekt hergestellt worden war.“ – Seit diesem persönlichen Erlebnis ist Paul Ivi einmal mehr davon überzeugt, dass sein Weg der richtige und einzig mögliche ist. Die vielen Jahre als Europas bester vegetarischer Koch beweisen seine Wertschätzung gegenüber Natur, Menschen, Tieren und Lebensmitteln. In diesem Buch stellt er uns einige seiner persönlichen PionierInnen vor, die genau seine Werte teilen: gelebte Kreislaufwirtschaft, Regionalität und Saisonalität. In seinen Rezepten werden auch die scheinbaren Nebendarsteller wie Wurzel, Blatt, Schale und Kern gefeiert und beweisen, dass nachhaltiger Genuss keinesfalls Verzicht bedeutet. Seine No-waste-Tricks ermöglichen uns, unsere persönliche Klimabilanz mit durchdachter Ernährung zu verbessern. Denn die Klimakrise hat längst auch unsere Küche erreicht.

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