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Neue Medien - Literarisches aus Skandinavien

Die sechs Mädchen könnten verschiedener nicht sein. Abgesehen davon, dass sie in der schwedischen Kleinstadt Engelsfors leben, auf dieselbe Schule gehen und sich nicht mögen, haben sie nichts gemeinsam. Glauben sie. Doch eines Nachts werden sie im Wald zusammengeführt. Sie sind auserwählt, das Böse, das in der Stadt lauert, zu bekämpfen. Schaffen sie es, miteinander auszukommen? Denn nur mit vereinten Kräften können sie die dunklen Mächte besiegen. Ein erstes Opfer gibt es bereits – Elias, der vermeintlich Suizid begangen hat, wird mit aufgeschlitzten Pulsadern auf der Schultoilette gefunden …

Jens Jansen ist ein absoluter Durchschnittsmensch: Trotzdem quält ihn eine große innere Leere. Beruflich hat er sich schon längst aufs Nichtstun spezialisiert. Um einer bevorstehenden Beförderung zu entgehen, zieht Jens Jansen lieber radikale Konsequenzen: Er versteckt sich in einem längst vergessenen Abstellraum im labyrinthischen Bürokomplex seiner Firma. Zur Tarnung, falls er doch jemanden treffen sollte, verkleidet er sich als Ninja. Doch mit der Ruhe ist es vorbei, als Jens erfährt, dass er nicht der Einzige ist, der sich in einem Büro versteckt hält.

David hat sein Gedächtnis verloren. Er weiß nicht mehr, wer er ist. In einer Zeitungsanzeige fordert er Verwandte und Bekannte auf, ihm einen Brief zu schreiben, um ihm seine Erinnerungen zurückzugeben. Und er bekommt Antworten auf seine Fragen. Aber will er die wirklich hören? Denn sie sind ganz unterschiedlicher Art und nicht immer schön. Sein Jugendfreund Jon, ein Musiker, der gerade den Halt zu verlieren scheint, meldet sich. Sein Stiefvater Arvid, ein Pfarrer, der auf den Tod wartet. Und seine Jugendliebe Silje, eine Frau mittleren Alters, die möglicherweise gerade im Begriff ist, aus ihrer Ehe auszusteigen.

Am 10. April 1912 startet die Titanic zu ihrer Jungfernfahrt quer über den Atlantik. Mit an Bord gehen auch die sieben Mitglieder der Schiffskapelle, eine bunt zusammengewürfelte Gruppe aus ganz Europa, die für die musikalische Unterhaltung während der Reise zuständig ist. Im Laufe des Romans lernt der Leser die unterschiedlichen Biographien, Wünsche, Träume und Schicksale der Musiker kennen. Lebensgeschichten, die ganz verschieden sind, jedoch auch typisch für ihre Zeit.

In Valeyri, einem isländischen Fischerdorf, liegen an diesem warmen Mittsommertag Erwartung und freudige Erregung in der Luft: Abends werden die meisten Einwohner bei dem Chorkonzert singen, das Kata dirigiert. Sie radelt durch die Straßen - in zwei Minuten, in denen alle Kata in ihrem blaugepunkteten Kleid vorbeifahren sehen. Zwei Minuten, in denen Geheimnisse und Erinnerungen, vergangene Lieben und Sehnsüchte sich zu einem vielstimmigen Gesang verbinden und in der Luft von Valeyri klingen: Die von Kalli, dem Solisten, der allein in seiner Werkstatt sitzt, umgeben von Geräten und Erinnerungen.

Mehr Island geht nicht! Mitten im tiefsten Winter beschließt ein junger Reykjavíker, seinem Leben eine neue Richtung zu geben – sich vom Club Kaffibarinn zu verabschieden, einen Jeep zu kaufen und sich trotz härtester Minusgrade ganz allein zu einer zweimonatigen Rundreise um Island aufzumachen. Er will seine Heimat, deren Einwohner und nicht zuletzt sich selbst kennenlernen. Das Ergebnis ist zugleich unterhaltsamer Reisebericht und kluge Reflexion über Land, Leute und Nation wie auch die mitreißende Beschreibung einer Selbstfindung in einem großartigen literarischen Roadmovie.

Leilas finnische Mutter ist zum Islam konvertiert. Seitdem interessiert sie sich nur noch für die korrekte Auslegung des Korans. Leilas Vater kommt aus dem Maghreb und ist selbst Muslim – aber dieser Fanatismus ist ihm viel zu anstrengend. Und ihre große Schwester Samira ist längst vor dieser verrückten Familie geflohen. Alleine ist es schwer für Leila, zu Hause den Verstand nicht zu verlieren. Dann wird Samira eines Tages schwer verletzt am Fuß einer Treppe gefunden. Ist sie gefallen? Oder wurde sie gestoßen? Leila versucht herauszufinden, was mit ihrer Schwester passiert ist. Das Leben zwischen den Kulturen ist gefährlich, besonders für Mädchen. Aber Leila weigert sich, Opfer zu sein.

Als es Anna immer weniger gelingt, ihre Erinnerungen festzuhalten, und ihr Gedächtnis langsam unzuverlässiger wird, klammert sie sich an Wortlisten und erfindet Wörter für Dinge, die keinen Namen haben. Im Lauf der Jahre trotzt sie den Zumutungen des Alltags mehr und mehr mit ihrer Vorstellungskraft. Als alte Frau blickt Anna zurück auf ihr Leben, so, wie sie sich daran erinnert, an schöne wie an schwere Momente, an die Zeit in Finnland wie auch den Neuanfang mit Thomas in England. Vor allem erinnert sie sich an ihr Häuschen mit den blauen Vorhängen auf einer Schäreninsel, inmitten von Möwen, Schilf und krummen Kiefern, wo sie die Sommer mit ihrer großen Liebe Antti verbrachte - und natürlich an den Tag, an dem ein Wal durch London schwamm.

Wenn Peters Eltern sich streiten, versteckt er sich im Schrank unter der Spüle. Dort ist es dunkel, warm und gemütlich. Jedes Mal, wenn die Eltern laut werden, zeichnet er ein Ungeheuer an die Wand, einen kleinen, haarigen Kerl mit spitzen Reißzähnen. Eines Tages kriecht genau so einer aus dem Schrank in die Wohnung. Viele andere folgen ihm. Erst bemerken die Eltern sie gar nicht, so sehr sind sie mit sich selbst beschäftigt, aber dann beginnen die ungemütlichen Wesen mit jedem Streit zu wachsen, bis sie bedrohlich groß und mahnend vor Mama und Papa stehen. Die Eltern fürchten sich, haben Bauchweh und wollen sich verstecken, genau so wie Peter, wenn er unter der Spüle sitzt.

Trunkenbolde, Schmuggler, Raffzähne: Seine Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen. Als Großmutter Bjork ein letztes Mal die in alle Winde verstreuten Verwandten um sich versammeln möchte, kehrt Asger Eriksson nach Dänemark zurück. Ehe er sich versieht, wird er zum Erzähler einer vor unerhörten, komischen wie tragischen Ereignissen überschäumenden Familiensaga, bevölkert von bunten Gestalten. Da ist Großvater Askild, Schiffsingenieur, Schmuggler und talentloser Freizeitmaler; Bjork, die unermüdliche Anekdotensammlerin; Asgers Vater Niels, genannt Segelohr, der endlose Kolonien von Ungeheuern an die Wände zeichnet Und schließlich Asger selbst, den seit seiner Kindheit eine furchtbare Angst vor der Kellertreppe quält.

Eine geheime, nirgendwo verzeichnete Stadt, irgendwo in Mecklenburg im 18. Jahrhundert. Ein Utopia, wo alle frei sind und niemand arbeiten muss, denn die Arbeit wird von den erstaunlichen Gerätschaften des Herrn Orffyreus erledigt. Hat er das Rätsel des Perpetuum mobile gelöst? Wer einmal Bürger der geheimen Stadt geworden ist, darf sie nicht wieder verlassen. Ein Freiherr ist dennoch geflüchtet und hat ein Manuskript hinterlassen. Hundert Jahre später schreibt es ein alter Germanistikprofessor, von der Liebe getrieben, ins Reine und macht sich auf die Suche nach der verbotenen Stadt...