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Neue Medien - Literarisches entlang der Route 66

Emily hat alles, was man sich wünschen kann: einen glamourösen Job in New York, ein geschmackvolles Haus und einen attraktiven Mann. Und eine beste Freundin: Stephanie, die sie für all das bewundert. Als Emily Stephanie bittet, ihren Sohn Nick für sie von der Schule abzuholen, tut sie ihr diesen Gefallen gerne. Doch niemand kommt, um Nick wieder bei ihr abzuholen - und Stephanie ist außer sich vor Sorge. Aber je länger Emily verschwunden bleibt, desto mehr entdeckt Stephanie die Situation als Chance für sich -

Mit achtundzwanzig Jahren hat der gut aussehende David Bell bereits Karriere in einer New Yorker Fernsehproduktionsfirma gemacht. Alle Skandale und Intrigen hat er zu seinen Gunsten zu nutzen verstanden. Bell wechselt sowohl Prinzipien als auch die eigene Identität, wie es die jeweilige Situation erfordert, und schützt sich selbst mit seinem ausgeprägten Zynismus. Doch eines Tages wird ihm klar, dass ihm die Wirklichkeit immer weiter entrückt. Der Versuch, sie wieder »einzufangen« – mit einer Kamera in der Hand auf der Reise durch Amerikas Mittleren Westen, auf der Suche nach dem Herzen des Landes –, gerät zu einem Fiasko, das ihn gnadenlos an seine Grenzen führt. 

Niemand versteht es, so virtuos und ungewöhnlich über ganz gewöhnliche, unvollkommene Menschen zu schreiben, die sich mit einer nicht ganz gewöhnlichen, unvollkommenen Welt herumschlagen, wie George Saunders. Der unumstrittene Meister der zeitgenössischen Shortstory überzeugt mit seinen Erzählungen nicht nur die literarische Welt, in den USA gehört er auch zu den Bestsellerautoren. Denn seine brillanten, witzigen, unverfroren zärtlichen Geschichten sind von höchster sprachlicher wie gedanklicher Klarheit und Tiefe – diese Erzählungen vergisst man lange nicht.

Etwas Neues lernen, lachen, bis der Arzt kommt, einen Rekord brechen – Lanie Howard hat viele unerfüllte Wünsche. So viele, dass sie sie seit ihrer Kindheit in einem Marmeladenglas sammelt. Doch als sie beinahe an der Zitronenschale in ihrem Martini erstickt, beschließt sie, etwas zu ändern. Bis zu ihrer Hochzeit in drei Monaten möchte sie sich ihre größten Kindheitswünsche erfüllen. Denn wie sagte ihr Vater früher immer so schön: Lebe deinen Traum – es sei denn, du rennst darin nackt durch eine Kirche.

In seinen frühen Jahren verstand Bob Dylan sich sowohl als Songwriter als auch als Lyriker. Seinen Schallplatten gab er komplette Gedichtzyklen und lyrische Prosa bei, Langgedichte erschienen in Zeitschriften der Folk- und der Beat-Szene, das Poem "Last Thoughts On Woody Guthrie" rezitierte er im Konzert. Die Lyrik war seine Ideenwerkstatt, sie gab ihm die Möglichkeit zu Selbstkommentaren gegenüber Freund und Feind, sie verband die Poesie seiner Songs mit den literarischen Traditionen Rimbauds, Brechts, der Beat Poets.
Dieser Band bietet zum ersten Mal eine zweisprachige Auswahl aus Dylans Gedichten und Prosagedichten von den Anfängen bis 1974, ergänzt um einige programmatische Texte aus den letzten Jahren. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Dylan-Kenner Heinrich Detering.

Verarmte Landarbeiter finden in Oklahoma kein Auskommen mehr. Da hören sie vom gelobten Land Kalifornien und machen sich durch Hitze und Staub auf den Weg. Doch auch hier erfahren sie die Macht und Unterdrückung durch die Großgrundbesitzer.

John Steinbeck hat mit diesem Buch seinen literarischen Ruhm begründet. Das Echo in Amerika war bei der Veröffentlichung gewaltig: Gegenschriften wurden verfasst, Politiker und Erzbischöfe verdammten es, der Autor wurde als Volksverhetzer und Klassenkämpfer verurteilt - und als Stimme der Unterdrückten und Ausgebeuteten gefeiert.

Sein Roman, der auf ausführlichen Recherchen beruhte, wurde zur Basis von soziologischen Untersuchungen und diente als Vorlage für den gleichnamigen Film von John Ford. 1940 erhielt Steinbeck den Pulitzer-Preis, 1962 den Nobelpreis für Literatur.

Eigentlich wollen Tike und Ella gar nicht viel vom Leben: ein sicheres Dach über dem Kopf, das den Sandstürmen standhält und Boden, den das verarmte Farmerehepaar bearbeiten kann. Doch das Land gehört nicht ihnen, sondern der Bank, und zudem scheint sich der Himmel gegen sie verschworen zu haben. Ein erotischer, anrührender und zorniger Roman über ein Liebespaar, das versucht, in einer Welt der ökologischen und wirtschaftlichen Katastrophe seine Würde und seine Hoffnung nicht zu verlieren.

Angel Two Sparrow, Indianerin aus einem Reservat in South Dakota, und Teddy Day, Anwalt aus Kansas, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Angel ihre Freiheit liebt und als spirituelle Beraterin mit einem klapprigen Bus durch die Lande tourt, ist Ted grundsolide und kümmert sich nach einer gescheiterten Ehe ausschließlich um seinen Job. Als er auf Drängen seines Großvaters endlich wieder mal Urlaub macht und sich mit einem alten Wohnmobil auf die Reise begibt, passiert es: Auf einem Campingplatz stoßen ihre Wagen zusammen. Angel und Ted lernen sich im wahrsten Sinn des Wortes Knall auf Fall kennen – wobei nicht nur ihre Autos, sondern auch zwei Welten aufeinanderprallen. Schon bald aber merken sie, dass Gegensätze sich auch anziehen können. Und so entwickelt sich eine höchst turbulente und abenteuerliche Liebesgeschichte …

Sammy Barlach ist ein Verlierer, der sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Eigentlich will er nur irgendwo dazugehören – und stolpert so zielsicher ins Verderben. Bei einem Einbruch in eine Villa trifft er auf zwei andere, ebenso planlose Wohlstandsplünderer: die neunzehnjährige Jamalee mit ihren kurzen, tomatenroten Haaren und ihren bildschönen jüngeren Bruder Jason. Endlich hat Sammy, was er immer gesucht hat: Familienanschluss – und ein bisschen mehr. Mit der Mutter der beiden, Bev, die sich ihren Unterhalt als Escortdame und gelegentlich als Polizeispitzel verdient, beginnt er eine Affäre, aber auch von Jamalee kann er die Augen nicht lassen. Doch die hat andere Pläne und will hoch hinaus, zumindest raus aus dem Sumpf von Venus Holler. Aus der Tatsache, dass die Hälfte aller Frauen der Stadt hinter Jason her ist, will sie Profit schlagen. Doch dann wird eines Morgens Jasons Leiche gefunden, und erst jetzt offenbart sich, wie tief dieser Sumpf wirklich ist.

"Ein wenig Leben" handelt von der lebenslangen Freundschaft zwischen vier Männern in New York, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. "Ein wenig Leben" ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe. Es begibt sich an die dunkelsten Orte, an die Literatur sich wagen kann, und bricht dabei immer wieder zum hellen Licht durch.

New York 1917: Hensley ist eine begabte junge Frau, die sich ein modernes Leben wünscht. Doch der Krieg macht all ihre Träume zunichte, und sie muss ihrem Vater ins einsame New Mexico folgen. Unglücklich flüchtet sie sich in eine Brieffreundschaft mit einem amerikanischen Arzt an der französischen Front. Und obwohl Hensley und Charles ein Ozean trennt, sind sie einander der einzige Halt. Sie wissen, dass sie zusammengehören, doch alles steht gegen ihre Liebe …

Josie, eine Zahnärztin, die ihre Praxis hat schließen müssen, bekommt Panik, als ihr Exmann darum bittet, die gemeinsamen Kinder seiner neuen Verlobten vorstellen zu dürfen. Sie packt die Kinder und flieht mit ihnen an den entlegensten Ort, der für sie ohne Pass erreichbar ist: Alaska. Die Reise in dem angemieteten, abgetakelten Wohnmobil durch die Wildnis rüttelt die Familie durcheinander. Der achtjährige Paul übernimmt die fürsorgliche Vaterrolle in der Familie, während die fünfjährige Ana Chaos und Zerstörung magisch anzieht. Was sich zunächst wie ein Abenteuerurlaub am Ende der Welt anfühlt, wird schnell zur verzweifelten Flucht. Nicht nur ein Lauffeuer, das in der Region ausgebrochen ist, scheint Josie auf den Fersen zu sein. Sie kämpft auch gegen die imaginären sowie realen Geister ihrer Vergangenheit und muss dafür bis an ihre Grenze gehen.

Die Erzählungen der kanadisch-amerikanischen Autorin Rivka Galchen, «Amerikanische Erfindungen» verbinden Psychologie, Philosophie und Naturwissenschaften und führen ihre Protagonisten wie Leser immer wieder auf neues Terrain. So geht es, wenn man lernt, der eigenen Wahrnehmung nicht zu trauen. 

Octavius ist neunzehn, sensibel, wissbegierig, und er will Schriftsteller und Gelehrter werden. Doch als Großneffe und Adoptivsohn Julius Cäsars fällt ihm nach dessen Ermordung ein gewaltiges politisches Erbe zu: Ihm, der von schwächlicher Konstitution aber enormer Willenskraft ist, wird es durch Glück, List, Intelligenz und Entschlossenheit gelingen, das riesige Römische Reich in eine Epoche des Wohlstands und Friedens zu führen.

Erzählt wird die Geschichte von Peter Els, der an der Ostküste der USA Professor für Musik ist. In den wilden Siebzigern waren seine Stücke Avantgarde. Jetzt will er der DNA ihre musikalische Struktur ablauschen und mit Molekülen komponieren. Bis die Homeland Security in sein Labor stolpert und ihn verhört, denn nach dem 11. September ist jeder verdächtig. Auf einer Fahrt quer durch die USA flüchtet Els vor dem FBI, erinnert sein Leben und sucht seine Familie – ein spannendes Roadmovie voller Emotion und funkelndem Geist, unserer Gegenwart und ihren Themen immer einen Schritt voraus.

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