Schneider Max - Perchten und Bräuche zur Mittwinterzeit
Schneider Max - Perchten und Bräuche zur Mittwinterzeit
Bräuche gliedern das Jahr in Abschnitte. Sie sind zwar regional unterschiedlich, zielen aber häufig darauf ab, dass durch das Auftreten spezifischer Figuren die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet wird. Die Förderung von Fruchtbarkeit und Wachstum, das Vertreibung missgünstiger Dämonen und das Erwecken der Natur sind oftmals Antrieb für Brauchaktivitäten. Besonders in Zeiten von Nahrungsmittelknappheit zogen zur Mittwinterzeit verkleidete Figuren, einzeln oder in Gruppen von Haus zu Haus und erbettelten Lebensmittel. Heute leidet kaum noch jemand so große Not, dass es erforderlich wäre, heischen zu gehen. Die Menschen, die zur Zeit des Jahreswechsels verkleidet durch Dörfer ziehen, scheinen eine unbändige Freude an ihrem Tun zu haben. Anders wäre es kaum zu erklären, dass sie derartige Mühen auf sich nehmen, wenn sie beispielsweise mit schweren Kostümen und massigen Glocken behangen ihre Auftritte absolvieren. Die Percht, eine Figur, deren Ursprung in grauer Vorzeit liegt, wird in unterschiedlicher Form, wie sie regional verschieden auftritt, beschrieben. Woher sie den Namen hat, welche Bewandtnis ihr Auftreten hat oder welche Funktionen ihr attestiert werden, sollen anhand wissenschaftlicher Recherchen dargestellt werden. Aber auch andere mittwinterliche Bräuche – von denen einige schon nicht mehr geübt werden – sind es Wert, vorgestellt zu werden. Daraus ergibt sich eine informative und abwechslungsreiche Reise durch die Zeit um den Jahreswechsel, die hier vorgestellt wird.